Lasst die Kinder zu mir kommen
Liebe Kinder! Liebe Familien dieser Kinder! Liebe Frau Direktor! Liebe Religionslehrerinnen!
„Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran!“ Liebe Kinder! Einige von euch haben lange Zeit auf diesen Tag warten müssen, auch heuer war es nicht immer ganz klar, ob es diesen Tag der Erstkommunion geben wird. Es waren aber nicht Menschen, die etwas verhindert haben, sondern die Corona-Krankheit, die immer wieder Zweifel hat aufkommen lassen.
- Jetzt aber ist der Tag gekommen, auf den ihr euch gefreut und den ihr mit euren Familien und mit den anderen Kindern lange vorbereitet habt.
Eure Vorbereitung hat lange gedauert: an den Anfang können sich die meisten gar nicht mehr erinnern: Ihr seid bei eurer Taufe mit eurem Namen angesprochen worden, Jesus hat damals seine Hand auf euch gelegt und euch als seine Freundinnen und Freunde, ja: als seine Brüder und Schwestern angenommen und gesegnet.
Jesu Brüder und Schwestern: Wir dürfen ja seit unserer Taufe mit Jesus zu Gott sagen: „Du bist unser Vater“; ihr habt immer wieder das Gebet, das Jesus uns gegeben hat, gebetet und gesungen. Und ihr habt im Religionsunterricht von Jesus gehört und von dem, wie er Menschen geholfen und gesucht hat wie ein guter Hirte. Jesus war für die Menschen wie ein Licht in der Dunkelheit, wie ein Brot, das uns stärkt. Zur Erinnerung, dass Jesus hat für uns sein Leben hingegeben hat, habt ihr auch ein Kreuz gebastelt und geschmückt.
- Und ihr habt auch diese Kirche angeschaut: den Platz, wo die heilige Taufe gefeiert wird; den Altar, der ein großer Tisch ist, um den wir uns versammeln; die Bilder, die uns zeigen, dass wir hier ganz besonders die Gemeinschaft mit Gott erleben, wenn wir im Namen Jesu beisammen sind.
Etwas ist heute aber anders als damals bei eurer Kirchenführung: etwas ist dazu gekommen: neben dem Platz, wo aus der Heiligen Schrift das Wort Gottes gelesen wird, steht seit Ostern etwas (:die Osterkerze), und gegenüber eine Statue (:Jesus, der Auferstandene). Ja: wir haben nicht nur an das Kreuz Jesu gedacht, sondern haben zu Ostern auch seine Auferstehung gefeiert: Jesus lebt und er ist mitten unter uns.
Wenig vor seinem Tod hat er seinen Freunden, den Aposteln, den Auftrag gegeben: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“, das heißt: wenn ihr in meinem Namen beisammen seid und an mich denkt, bin ich mitten unter euch und gebe ich euch mich selber zur Speise.
Die Freundschaft, die in der Taufe angefangen hat, wird immer wieder erneuert. Heute feiern wir diese innige Gemeinschaft mit Jesus – und wir haben dafür ein eigenes Wort; auf lateinisch heißt Gemeinschaft „Kommunion“.
- Das ist heute ein großes Fest und immer wieder dürfen wir diese Gemeinschaft feiern, wenn wir zur heiligen Kommunion gehen.
Ich möchte euch auf ein großes Bild aufmerksam machen, das wir auf der Seitenwand des Doms sehen: den hl. Christophorus. Christophorus heißt „Christus-Träger“. (Vielleicht kennt ihr die Geschichte von diesem großen Mann…) Auch wenn ihr nicht Christoph heißt, durch die hl. Kommunion werdet ihr heute Christusträger: ihr tragt in eurem Herzen Jesus mit nach Hause, in die Schule und wo immer ihr euch aufhaltet: er geht mit, er hält seine Hand über euch und segnet euch.
Liebe Pfarrgemeinde!
Die Kinder haben vor ein paar Wochen ein Plakat gestaltet mit ihren Bildern. Wir, die wir hier in den Dom zur hl. Messe kommen, sollen uns mit den Kindern freuen über diesen nächsten Schritt in die Gemeinschaft der Glaubenden. Mit Jesus sollen wir die Kinder in unsere Mitte nehmen und Gottes Segen für sie erbitten.