Die Friedrichskapelle befindet sich an der Ostseite des Ägydiusdoms im ersten Obergeschoß über der Barbarakapelle. Die gotische Kapelle wurde nach Kaiser Friedrich III. (1415-1493) benannt.
Im zweiten Obergeschoß befindet sich die im Stil der Renaissance später aufgesetzte Romualdkapelle. Die beiden Oratorien waren mit der Grazer Burg über eine Doppelarkade über die Hofgasse verbunden.
Die Wandmalereien in der Friedrichskapelle wurden in Fresco-Secco ausgeführt, d.h. die Farbflächen wurden "al fresco" auf den noch feuchten Putz aufgetragen, während die Feinzeichnung auf die bereits trockenen Flächen aufgebracht wurde.
Thematisch handelt es sich um einen Marienzyklus, was auf das ursprüngliche Patrozinium der Kapelle hinweist.
Darstellung an der östlichen Altarwand:
- Marienkrönung
im oberen Bereich, wohl als bekrönender Abschluss eines nicht mehr vorhandenen gotischen Flügelaltares
Darstellungen an der Südwand:
- Anbetung durch die Heiligen Drei Könige
Typus der gekrönt in einer hölzernen Stallkonstruktion sitzenden Maria mit dem Motiv des kochenden Nährvaters Josef - Verkündigung
die durch eine Fehlstelle stark reduziert ist - Geburt Christi
Auffällig ist die nicht chronologische Anordnung der Themen. Unter allen drei Darstellungen der Südwand erstreckt sich ein Schriftband in dessen Mitte die Devise "AEIOU" und die Datierung "1449" zu finden ist.
Die Westwand ziert fragmentarisch der Drachenkampf des hl. Georg.
Stilistisch und künstlerisch handelt es sich um Malereien der sogenannten "dunklen Zeit", jener Entwicklungsphase, in der zum Teil noch Reste des Weichen Stils nachwirken, wogegen in anderen Partien bereits der knittrige Faltenwurf dem Stil der Jahrhundertmitte entsprechen.
Die Bauforschung brachte unter anderem die Leibungsöffnungen des ehemaligen Verbindungsganges zur Grazer Burg zutage.