Stabat Mater - Konzert im Gedenken an die Opfer der Covid-Pandemie
Antonín Dvořáks Stabat mater (op. 85) für Solostimmen, Chor und Orchester ist eine eindrucksvolle Vertonung der mittelalterlichen Dichtung, die er 1876 zu komponieren begann und aufgrund von Auftragswerken unterbrach. Im Jahr 1877 nahm er die Arbeit wieder auf.
Maria wird als Frau in ihrer Beziehung zu ihrem Kind dargestellt. Das Leid dieser Frau ist ein zeitloses Thema und man darf vermuten, dass der der Komposition vorausgehende Tod seiner drei Kinder das Werk Dvořáks beeinflusst hat. Das Werk kam 1880 in Prag zur Uraufführung.
Biblische Grundlage
"Das Fundament des Textes wird in der ersten Strophe gelegt: „Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter…“ (Joh 19,25) – „Christi Mutter stand…“, und auch die lukanische Weissagung des Simeon „… deine Seele wird ein Schwert durchdringen“ (Luk 2,35) ist paraphrasierend beigesetzt: „… das Schwert des Leidens ging“. In den nächsten drei Strophen wird der biblische Bericht emotional entfaltet: Von der Trauer, dem Schmerz, der Angst, von Qual und Bangen der Gottesmutter ist die Rede. Rhetorisch fragt der Dichter, wer sich diese Szene wohl ohne Mitgefühl vor Augen führen könnte und nennt abschließend den Sinn des Leidens Jesu: Für die Sünden der Menschen nimmt er Leiden und Tod auf sich. Aus der Beschreibung der Kreuzigungsszene heraus formulieren die nächsten Strophen Bitten an die Gottesmutter: dass durch Mitleid mit ihrem Schmerz und den Leiden ihres Sohnes der betende Mensch in die Gemeinschaft mit Gott aufgenommen werden möge und ihm daraus ewiges Leben erwachse. In der letzten Strophe spricht der Beter direkt Christus an und bittet um die Seligkeit im Himmel.
Deutsche Übertragungen
Dem Mönch Hermann von Salzburg wird die wohl älteste deutsche Übersetzung zugeschrieben, entstanden zum Ende des 14. Jahrhunderts. Im Goteslob (Nr. 532) finden wir eine Strophenauswahl des Mainzer Lieddichters Heinrich Bone, der im 19. Jahrhundert seine Übersetzung in das originale lateinische Vers- und Reimschema hineinformulierte. Sie liegt auch der Version des deutschen Messbuchs für den Gedenktag der Sieben Schmerzen Mariens am 15. September zugrunde."
aus: Kirche bunt | Niederösterreich
Zur Aufführung gelangen ebenso
- Orgelwerke von J. S. Bach
- K. Grahl/D. Bonhoeffer: "Gott, zu Dir rufe ich"
Solist*innen
- Tetiana Miyus, Sopran
- Andrea Purtic, Alt
- Herbert Lippert, Tenor
- Wilfried Zelinka, Bass
Domchor und Domkantorei, Domorchester
Domorganist Christian Iwan
Leitung: Domkapellmeister Josef M. Doeller