Übersiedelung der Pfarrkanzlei mit 10. Jänner 2022
Mit Beginn des Jahres 2022 ist die Pfarrkanzlei der Dompfarre Graz von der Burggasse 3 in die Bürgergasse 1 gesiedelt. Die angemieteten Räume im Parterre des Domherrenhauses wurden dafür geringfügig adaptiert. Der Zugang zur neuen Pfarrkanzlei ist über das barocke Portal ohne Stufen wesentlich leichter.
Das Gebäude Burggasse 3, das seit 1798 als Dompfarrhof diente und nun leer steht, ist grundlegend sanierungsbedürftig. Das verwinkelte Gebäude bleibt in kirchlichem Besitz. Die Dompfarre übergibt das Haus dem diözesanen Vermögensfonds, der es einer neuen Nutzung zuführen wird.
Für die Entsorgung einer übergroßen Zahl von Ordnern, Altpapier und abgenutztem Mobiliar stellte die Firma Saubermacher einen Container und Mülltonnen gratis zur Verfügung. Dompfarrer Schnuderl dankte Hans Roth herzlich für diese großartige Unterstützung.
Im Ägydiusdom wurde die dritte Phase der Domrenovierung abgeschlossen. Die in der Barockzeit an die Hofkirche angebauten Seitenkapellen sind erzählende Zeugen von Frömmigkeit, von Not und Bedrohungen. In der Kreuzkapelle wurden umfangreiche Stuckarbeiten vorgenommen. Die Xaverius-Kapelle erinnert mit den zahlreichen Ölmalereien in den Kartuschen an den großen Jesuitenmissionar Franz Xaver. Das Deckenfresko der Pestkapelle, das den alttestamentlichen Schrecken der Pest zeigt, lässt König David und den Propheten Gad in ursprünglicher Farbgebung erblicken.
Der älteste Teil der einstigen Hofkirche wurde 1438 als Sakristei erbaut, die heutige Barbarakapelle. In ihr feierten junge Katholiken und Katholikinnen im geistigen Widerstand gegenüber der NS-Herrschaft die Liturgie. Die Kapelle wurde mit einem fixen Taufstein ausgestattet und neu gefärbelt. Die neue, flexible Bestuhlung ermöglicht sowohl die Feier in Richtung Altar als auch in Richtung Taufstein. Ein wahres Kleinod erstrahlt neu im Gefüge der Domkirche.
Christian Brunnthaler